WIR sind Giersleben!

27. Januar 2011
Dies ist unsere Antwort auf die anonyme E-Mail vom 27. Januar 2011: 

Sehr geehrte Schreiberin,
sehr geehrter Schreiber,
ich danke Ihnen, dass Sie mit Ihrem Anliegen direkt auf mich zugekommen sind. Viel wird im Dorf geredet, viele Meinungen, viele Gerüchte. Bevor ich auf Ihre Punkte einzeln eingehe, seien Sie bitte versichert, dass wir uns um all diese Punkte Gedanken gemacht haben. Es ist jedoch nicht einfach, sie in ganzem Umfang jedem einzelnen Bürger mitzuteilen. Auf der Internetseite www.wirsindgiersleben.de finden Sie weitere Informationen, die wir Stück für Stück zusammenstellen.
Die Unterschriften sind auf ganz legale Weise zusammen gekommen. Wir haben viele Bürger angesprochen, haben so gut es uns möglich war unser Anliegen erklärt und gefragt, ob sie uns unterstützen möchten. Eine aussagekräftige Erklärung befand sich zudem auf jeder einzelnen Unterschriftsliste (zu finden auf www.wirsindgiersleben.de), damit alle unterschriftsberechtigten Bürger nachlesen konnten, worüber abgestimmt werden soll. Es gibt einige, die dies nicht wollten. Aber eben auch sehr viele, die dies wollten. Wichtig: Mit der Unterschrift hat niemand seine Stimme für eine Eingemeindung gegeben! Sondern er hat dafür gestimmt, dass es eine Wahl geben soll, bei der jeder Bürger seine Meinung in Form eine Ja- oder Nein-Stimme einbringen kann. Insofern sind wir Ihrem Wunsch bereits im Vorfeld nachgekommen. Denn eine Wahl ist ja genau das, was auch wir wollen. Was die Heimbewohner des Altenpflegeheims Richter GbR betrifft, so hat von diesen kein einziger unterschrieben. Und Personen, von denen wir wissen, dass sie geistig vermutlich nicht (mehr) in der Lage sind, eine solche Entscheidung zu treffen, haben wir selbstverständlich nicht gefragt.
Jeder deutsche Bundesbürger ist aufgrund der Staatsschulden mit etwa 21.000 Euro verschuldet (Stand heute). Die riesige Gesamtschuldensumme des Staates wird auf einen pro-Kopf-Wert gerechnet, um sie anschaulich zu machen. Trotzdem haftet nicht jeder einzelne Bürger für diese Summe. So verhält es sich auch mit den Schulden unserer Gemeinde (aktuell 248 Euro pro Giersleber Einwohner) und auch Ascherslebens. Ja, Aschersleben hat eine höhere Verschuldung. Und würden wir eingemeindet, würde es unsere errechnete Pro-Kopf-Verschuldung erhöhen. Doch kein Aschersleber oder Giersleber Bürger muss für diese Schulden selbst direkt aufkommen oder haften oder diese bei einem Umzug sogar noch mitnehmen. Ich will damit nicht unsere gesellschaftliche Verantwortung kleinreden. Im Gegenteil! Wir müssen auch beachten, wofür diese Schulden gemacht wurden. Aschersleben hat massiv investiert und dafür gesorgt, aus der Stadt einen zukunftsträchtigen Bildungs- und Wirtschaftsstandort zu machen. Will man etwas bewegen, kommt man oft nicht am Schuldenmachen vorbei. Wichtig ist, dass die Sinnhaftigkeit und Nachhaltigkeit nachgewiesen wird und die Rückzahlung gesichert ist.
Der wiederkehrende Beitrag zum Straßenbau kann so beibehalten werden, wie er ist, auch wenn er eigentlich gegen Landesrecht verstößt - womit Aschersleben aber rein gar nichts zu tun hat. Trotzdem kann er bleiben. Das haben wir in Gesprächen mit Vertretern der Stadt Aschersleben bereits geklärt. In anderen eingemeindeten Ortsteilen Ascherslebens ist das auch nach wie vor so. Auch die Friedhofsgebühren bleiben unangetastet. Alle in Frage kommenden Steuern und Gebühren dürfen rechtlich für einen Zeitraum von bis zu 5 Jahren festgeschrieben werden. Dies kann auch geschehen. Auch das hat die Stadt Aschersleben bereits bestätigt.
Ich hoffe, ich habe Ihre Fragen zufriedenstellend beantworten können.
Wenn nicht, wenden Sie sich bitte einfach erneut an uns. Am kommenden Samstag findet auf Radio hbw ab 10 Uhr eine Diskussionsrunde zu dem Bürgerbegehren statt. Diese wird sicherlich ebenfalls informativ für Sie sein. Ihre Zuschrift werden wir auf der Internetseite www.wirsindgiersleben.de unter dem Punkt Meinungen einstellen, damit sich auch andere Bürger über die verschiedenen Standpunkte informieren können. Ich würde mich freuen, wenn Sie mir noch Ihren Namen bekannt geben, damit auch ich weiß, mit wem ich hier rede.
Mit freundlichem Gruß,
Stephan Richter

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